Der Chef der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) fordert die Abschaffung des Gesundheitsfonds. Laut "Handelsblatt" will Herbert Rebscher, dass die Kassen wieder selbst über die Höhe der Beiträge bestimmen können.
Rebscher fordert nicht nur, dass die Kassen Finanzautonomie erhalten. Auch der Finanzausgleich zwischen den verschieden Kassen muss seiner Meinung nach angepasst werden. Rebscher sagte gegenüber dem "Handelsblatt": "Es muss zumindest ein Hochrisikopool geschaffen werden für den Ausgleich der Kosten besonders teurer Patienten." Wenn die Politik nicht eingreife, käme es zu weiteren Fusionen und Insolvenzen bei den Krankenkassen.
Rebscher sagte gegenüber der Zeitung, dass die letzte Gesundheitsreform für das Aufnahmechaos nach dem Zusammenbruch der City BKK verantwortlich sei. Versicherte der City BKK hatten Schwierigkeiten, eine neue Kasse zu finden. Dies war besonders bei alten und kranken Menschen der Fall. Rebscher geht davon aus, dass die betriebswirtschaftlichen Bedingungen der Gesundheitsreform Grund für das Verhalten der Kassen sei: "Man schämt sich für das Verhalten dieser Kassen. Doch die Krokodilstränen der Politik sind scheinheilig."
Dabei geht es besonders um den Zusatzbeitrag. Wenn eine Kasse ihn erhebt, verliere sie gesunde Kunden. Deshalb muss eine Kasse Zusatzbeiträge vermeiden, kann aber nicht mehr auf Behandlungskosten reagieren. Deshalb müsse eine Kasse schlechte Risiken abwehren. Deshalb will Rebscher, dass Zusatzbeiträge und Gesundheitsfonds abgeschafft werden.