Sorgenbank HRE: Verstaatlichung hat begonnen 

Der Finanzmarktstabilisierungsfonds SoFFin hat 8,7 Prozent der Aktien der angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) übernommen. Laut Medienberichten hat der Fonds nach einer Kapitalerhöhung Aktien im Wert von 20 Millionen Euro gekauft. Die Kapitalerhöhung soll einen Umfang von insgesamt 60 Millionen Euro gehabt haben.

HRE-Vorstandschef Axel Wieandt begrüßt diesen Schritt als den ersten hin zu einer kompletten Verstaatlichung der Bank - notfall über eine Enteignung der Aktionäre. Nach einem Verlust von fünf Milliarden Euro im vergangenen Jahr braucht die HRE so schnell wie möglich 10 Milliarden Euro an staatlichen Geldern und Bürgschaften. Die Bank überlebt bereits dank staatlicher Garantien über 87 Milliarden Euro.

Mit den Steuergeldern soll die Kernkapitalquote der HRE auf acht Prozent angehoben werden. Nach dem Abschluss des Jahres 2008 liege diese derzeit bei 3,4 Prozent, berichtet das Magazin "Focus" im Internet. Dieser Wert liegt unter dem von der Finanzaufsicht BaFin geforderten Minimum von 4 Prozent.

Eigentlich müsste die BaFin die HRE also schließen. Dass die Bank vorerst weiter arbeiten darf, erreichte man mit einem Trick: Der Verlust von 2008 ging laut "Focus" noch nicht in die Berechnung der Kernkapitalquote ein. So liegt die offizielle Kernkapitalquote bei 6,2 Prozent.