Die angeschlagene HSH Nordbank gerät im Zusammenhang mit der Zahlung von 45 Millionen Dollar an die US-Investmentbank Goldman Sachs in Erklärungsnot. Nach Informationen des Radioprogramms "NDR Info" und der "Süddeutschen Zeitung" belegen neue Dokumente, dass Goldman Sachs keinerlei Ansprüche mehr gegen die HSH Nordbank hatte. Die Nordbank hätte das Geld also nicht an Goldman Sachs zahlen müssen, hat dies aber dennoch getan.
Die HSH Nordbank vertrat bisher die Ansicht, dass die damalige Entscheidung nicht nur formal korrekt, sondern auch unternehmerisch unumgänglich war. In einem internen Papier der Landesbank heiße es jedoch eindeutig: "Es ist klar, dass Goldman Sachs vor einem englischen Gericht keine Chance haben wird." Das teilte "NDR Info" mit.
Hintergrund ist eine Kreditversicherung, die Goldman bei der HSH Nordbank abgeschlossen hatte. Nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers hätte die Landesbank eigentlich die Versicherungssumme auszahlen müssen. Goldman Sachs verpasste aber eine international bindende Frist, um die Ansprüche geltend zu machen.