HRE kann verstaatlicht werden 

Die marode Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) kann verstaatlicht werden. Auf einer außerordentlichen Aktionärsversammlung stimmten 73,95 Prozent der anwesenden Aktionäre für die Kapitalerhöhung von drei Milliarden Euro durch den Bund. Das berichtet das "Handelsblatt".

Damit ist der Weg für die Verstaatlichung frei. Mit der Kapitalerhöhung vergrößert der Bund seine Beteiligung auf über 90 Prozent. Die restlichen Anteilseigner kann er somit gegen eine Zwangsabfindung aus dem Unternehmen drängen.

Doch nicht alle Aktionäre sind mit diesem Ergebnis zufrieden. Rund ein Dutzend wütender Kleinaktionäre machten ihrem Ärger Luft. Sie bezeichneten die Verstaatlichung als "Raubüberfall des Staates auf unser Privateigentum". Aktienbesitzer wie der US-Investor J.C. Flowers drohen sogar mit Klagen. Zur Zeit kontrollieren die von Flowers angeführten Investoren noch rund 14 Prozent der Aktien der HRE.

HRE-Chef Axel Wieandt hingegen sieht keine andere Alternative zur Verstaatlichung der Bank. "Ohne Unterstützung des Bundes gäbe es keine Basis für eine Fortführung der Gesellschaft und der Gruppe. Wir hätten bereits Insolvenz für die Gesellschaft beantragen müssen." Die Sanierung der Bank werde vermutlich einige Jahre in Anspruch nehmen. Ziel ist es, die HRE zu einer Spezialbank für Immobilien- und Staatsfinanzierung zu schrumpfen.

Die HRE-Bank solle jedoch so schnell wie möglich wieder privatisiert werden, sagte der Chef des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin), Hannes Rehm. Er rechnet damit in zwei bis drei Jahren, heißt es in der "Süddeutschen Zeitung".